7.10.2017

Deutsch-französische Kulturfahrt in das Weserbergland. 2017

Die 6. deutsch-französische Kulturfahrt führte vom 7. bis 10.10.2017 in das Weserbergland. Treffpunkt der 27 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Pays de Gallie und aus Rösrath, war Höxter, die östlichste Stadt von Nordrhein-Westfalen. Von dort aus erkundeten sie das Dreiländereck Hessen-Niedersachsen-NRW an der Oberweser.

Auf Schloß Fürstenberg (Niedersachsen) konnten sie in der bereits 1747 gegründeten braunschweigischen Porzellanmanufaktur einer Porzellanmalerin und einem Porzellangestalter bei der Arbeit zusehen und in der angeschlossenen Ausstellung ihre vielfältigen Schöpfungen seit der Gründung bewundern. Im nahe gelegenen, fast 1200 Jahre alten ehemaligen Benediktinerkloster Corvey – seinen Namen hat es von seinem Mutterkloster in Corbie in der Picardie – standen im Blickpunkt das karolingische Westwerk der Klosterkirche, seit 2004 Unesco-Weltkulturerbe, und die 75.000 Bände umfassende Bibliothek, in der Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Dichter unserer Nationalhymne, gewirkt hat.

Der weitere Weg führte die Gruppe weseraufwärts in das hessische Bad Karlshafen, eine 1699 von Landgraf Karl von Hessen-Kassel für die in sein Land aufgenommenen hugenottischen Flüchtlinge gegründete und nach einem Gesamtkonzept gebaute Barockstadt mit einem – damals - seeschifftauglichen Hafen in der Mitte. Im Hugenottenmuseum erfuhr die Gruppe von dem Schicksal der wegen ihres Glaubens verfolgten und aus Frankreich geflüchteten Hugenotten, deren Fähigkeiten und Leistungen für unser Land von großem Nutzen waren und sind. Auch Goethes Großvater, der Damenschneider Friedrich Georg Göthé aus Lyon, gehörte zu ihnen. Eine Schiffchebootchefahrt (hessische Bezeichnung für eine Fahrt mit einem kleinen Ausflugsschiff) bei Kaffee und Kuchen füllte den hessischen Teil des Programms.

Weserabwärts ging die Tour weiter mit Schiff und Bus. In Bodenwerder, der Geburtsstadt von Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen (1720-97) hörte die Gruppe aus dem Munde der Stadt- und der Museumsführerin einige der phantastischen Geschichten mit denen der sog. Lügenbaron bis auf den heutigen Tag die Menschen amüsiert. Dort, ebenso in Höxter, auf Schloß Bevern und in der Rattenfängerstadt Hameln faszinierte die Weser-Renaissance aus dem 16. Jahrhundert mit ihren reich verzierten Fassaden.

Die Abende verbrachte die Gruppe in geselliger Runde im Hotel „Niedersachsen“ in Höxter, im „Schwan“ in Bad Karlshafen und in der Weserbergland-Brennerei in Reileifzen mit ihren Obstler-Spezialitäten aus heimischen Früchten. Zm Schluß genoß die Reisegesellschaft mit einem leckeren Essen während einer Dampferfahrt die sanfte Landschaft. Das Aprilwetter im Oktober konnte das gemeinsame Erlebnis nicht beeinträchtigen. Das machten die Herzlichkeit beim Abschied in Hameln und der Wunsch deutlich, sich bald wiederzusehen, bei der Bürgerfahrt in das Pays des Gallie und/oder der nächsten deutsch-französischen Weinreise ins Badische im nächsten Jahr, und in 2 Jahren laden unsere französischen Freunde zu 7. Kulturreise ein. Egal wohin: wir freuen uns schon heute darauf.